Bundesregierung entzieht energetischer Gebäudesanierung den Boden

Die staatliche Förderbank KfW stellt ab Ende August kein Geld mehr für die Energetische Gebäudesanierung zur Verfügung. Bisher konnten pro Wohneinheit zinsgünstige Kredite in Höhe von maximal 50.000 Euro beantragt werden. Verwendungszweck konnten zum Beispiel Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen und Geschossdecken, Erneuerung der Fenster und Austausch der Heizung sein. Kurz und gut: Maßnahmen die Energieeffizienz gewährleisten.

Das „Aus“ dieses Förderprogramms trifft nicht nur sanierungswillige Eigentümer, sondern auch Bauwirtschaft und Handwerk. Energetische Gebäudesanierung ist ein Konjunkturmotor, der Arbeitslätze schafft und sichert. Neben dem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
2009 stellte das Bundesbauministerium 2,2 Mrd. Euro für Zinsverbilligungen und direkte Zuschüsse zur Verfügung, 2010 sind es nur noch 1,35 Mrd. und in 2011 sind 436 Mio. vorgesehen.
„Ohne Moos nix los. So einfach ist das“, kommentiert der niedersächsische SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange die Ankündigungen von Bundesbauminister Ramsauer. „Die Kanzlerin ist gut beraten, haushaltspolitische Prioritäten mit Umsicht und Weitblick zu setzen.“

Für die SPD-Gruppe im Europäischen Parlament ist Lange der zuständige Experte für Energieeffizienz. Im Mai dieses Jahres hatte das Europäische Parlament die Neufassung zur Richtlinie zur Energieeffizienz verabschiedet. (Siehe Pressemitteilung von 18. Mai 2010: http://www.bernd-lange.de/content/125531.php)
Der aktuelle Gebäudebestand ist mit 40 Prozent des Endenergieverbrauchs der größte Energiefresser in Europa. Da reicht es nicht aus bei Neubauten den Energiebedarf „Null“ umzusetzen. Zur Erreichung der europäisch vereinbarten Klimaziele muss der Bestand dringend saniert werden.

„Maßnahmen zur Umsetzung von Energieeffizienz sind im hohen Maße förderungswürdig. Deutschland sollte sich an europäische Verabredungen halten und ich bin auch der Meinung, dass wir hier EU-weit eine Vorreiterrolle einnehmen sollten: für Arbeit, für den Klimaschutz und für die Menschen“, so Lange.