Regale bleiben leer, Baustellen stehen still, Produktionen stocken - spätestens die Lockdowns der Pandemie haben gezeigt: Die Abhängigkeit von China ist gefährlich für Europas Wirtschaft. Doch wie viel Loslösen ist möglich? [...]

Eine europäische Antwort auf Chinas Strategien?

Denn die Führung in Peking hat klare Pläne. Mit der "Made in China 2025"-Strategie hat sie zehn Branchen definiert, in denen China zunächst zum führenden Produzenten im heimischen Markt werden will: Von Medizintechnik über IT und künstlicher Intelligenz bis hin zur Luft- und Raumfahrt. Mit dabei: die Elektromobilität. Bis 2025 will man in China führend sein, bis Mitte des Jahrtausends weltweit dominant.

China nutze dabei laut dem Vorsitzenden des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange, keine westlichen Technologien, weil es selbständig und unabhängig sein wolle – auch wenn es dann länger dauere, die Ziele zu erreichen. So eine industrie-politische Strategie suchte man hierzulande lange vergebens. Immerhin: Mitte März hat die EU-Kommission reagiert und ein Industrie-Gesetz zum Beschluss vorgelegt. [...]

Es geht nicht mehr nur um Handel

Längst geht es der Weltmacht nicht mehr nur um Handel und Produktion: China will eine andere Weltordnung, Autokratie gegen Demokratie. Und Chinas Tonlage wird immer selbstbewusster und aggressiver. Was, wenn Xi Jinping Taiwan angreifen lässt? Dann wird es Sanktionen geben, die wirtschaftlichen Beziehungen würden rapide abgebrochen, ist sich Bernd Lange sicher. Der Vorsitzende des Ausschusses für internationalen Handel im EU-Parlament warnt deshalb deutlich vor einer möglichen Zuspitzung im Taiwan-Konflikt. "Das ist für die europäische Union aber ein deutlich schlimmeres Momentum, als das, was wir mit Russland erlebt haben", sagt er.

Der Taiwan-Konflikt hängt wie ein Damoklesschwert über der Weltwirtschaft. Die Zeitenwende in der Weltpolitik bringt große Herausforderungen für deutsche Unternehmen, ihre Mitarbeiter und die Regionen, in denen sie produzieren.