Der Sieg von Lula da Silva bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien könnte das Handelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur wiederbeleben. Führende europäische Politiker äußerten am Montag die Hoffnung, dass mit der Abwahl des bisherigen Amtsinhabers Jair Bolsonaro neuer Schwung in die Verhandlungen kommen werde.

„Ich gehe davon aus, dass eine neue Dynamik entsteht“, sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europaparlament, Bernd Lange (SPD), dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). Mit Bolsonaro sei das „Haupthindernis“ weg. Lange zeigte sich zuversichtlich, dass man sich bis Ende 2023 auf eine rechtlich bindende Zusatzerklärung zu dem Vertrag einigen könne, um die verbleibenden Einwände auf beiden Seiten auszuräumen. In ersten Vorgesprächen hätten Lulas Parteikollegen grundsätzlich Einigungswillen signalisiert.