Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt startet am heutigen Donnerstag seine neue Publikationsreihe „Gerechter Wandel“. Gemeinsam mit Arbeit und Leben Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und dem Netzwerk der Kooperationsstellen Hochschulen – Gewerkschaften in Niedersachsen gibt der DGB gewerkschaftliche Impulspapiere für Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt heraus, die sich mit den großen Herausforderungen unserer Zeit – wie Dekarbonisierung, Digitalisierung und Globalisierung – beschäftigen. Im Fokus stehen dabei die Chancen und Potenziale der sozial-ökologischen Transformation sowie die Bedingungen für einen gerechten Wandel („Just Transition“).

Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt: „Niedersachsen ist als bedeutender Standort für Industrie, Dienstleistungen und Energieerzeugung besonders herausgefordert, mit einer ambitionierten Strategie die Transformation aller Wirtschaftsbereiche in eine klimaneutrale Zukunft zu schaffen. Und dafür hat Niedersachsen alle Voraussetzungen: Zentrale Schlüsselindustrien, einen hochentwickelten Dienstleistungssektor und vor allem engagierte Beschäftigte. Sie sind die eigentlichen Gestalter*innen der Zukunft. Deshalb melden wir uns jetzt vor der Landtagswahl zu Wort und machen Vorschläge, wie eine solche Strategie aussehen könnte. Aus Verantwortung für die Zukunft Niedersachsens!“

Detlef Ahting, Landesbezirksleiter ver.di Niedersachsen-Bremen: „Unser Bundesland hat das Potenzial, eine international anerkannte Modellregion der Transformation zu werden. Dafür müssen aber sowohl Unternehmen als auch die öffentliche Hand Investitionen in erheblichem Umfang tätigen. Die Schuldenbremse darf nicht zur Zukunftsbremse werden. Jetzt müssen die Jahre sein, in denen die Grundlage für eine gute Zukunft gelegt wird. Deshalb brauchen wir Instrumente wie einen landeseigenen Investitionsfonds: den N-Fonds.“

Ralf Becker, Landesbezirksleiter IG BCE Nord: „Wir stehen mitten in den größten Transformationsprozessen der deutschen Wirtschaft. Gerade in der Grundstoffindustrie bedarf es jetzt großer Investitionen, um die Zukunftsfähigkeit und Dekarbonisierung sicherzustellen. Ohne diese Industrie fehlen uns die Materialien, wie Epoxidharze oder Zement für Windräder und die Wertschöpfung, um die Energiewende erfolgreich meistern zu können. Deshalb müssen Politik und Privatwirtschaft diese Transformation jetzt gemeinsam gestalten.“

Thorsten Gröger, Bezirksvorsitzender IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt: „Die Unternehmen sind jetzt gefordert, in die Geschäftsmodelle der Zukunft zu investieren. Klar ist dabei auch: Die Transformation gelingt nur mit den Beschäftigten! Grundlagen der niedersächsischen Industriepolitik müssen deshalb Beschäftigungssicherung und Kriterien wie Gute Arbeit, Tarifbindung und Mitbestimmung sein. Außerdem spielt Qualifizierung eine Schlüsselrolle, damit aus technischem Fortschritt auch sozialer Fortschritt wird.“

Das Papier kann hier heruntergeladen werden: www.niedersachsen.dgb.de/-/lKs

Zudem möchte ich Euch gerne auf zwei Veranstaltungen aufmerksam machen:

  • Am 7.9. werden die Ergebnisse der neuen niedersächsischen Transformationsstudie präsentiert. Die Einladung zum Livestream darf ebenfalls an Interessierte weitergegeben werden.