Nach dem Alleingang der USA mit Australien und Großbritannien will Frankreich einen beinahe fertig verhandelten Handelspakt mit Australien blockieren. Das hätte erhebliche Konsequenzen für deutsche Schlüsselindustrien.

[...] In Europa würden demnach vor allem Autohersteller, Zulieferer und Maschinenbauer von dem Abkommen profitieren – allesamt Industriezweige, die in Deutschland überdurchschnittlich stark sind. „Wenn sich das Freihandelsabkommen mit Australien verzögert, ist das vor allem für die deutsche Industrie ein Problem“, sagt denn auch Bernd Lange, der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europäischen Parlament.

„Deutsche Autohersteller haben großes Interesse daran, dort ihre Autos zu verkaufen. Das gilt vor allem für die Premiumhersteller. Noch hat Australien für höherwertige Fahrzeuge eine Luxussteuer, aber deutsche Hersteller setzen darauf, dass die mit dem Abkommen fällt.“ [...]

„Frankreich muss für den erleichterten Marktzugang für australische Agrarfirmen Kompromisse machen, und das wollen sie jetzt sicherlich nicht mehr“, sagt EU-Politiker Lange. Dadurch würden die Verhandlungen komplizierter. „Ich erwarte nicht, dass Frankreich das Abkommen platzen lässt, aber Paris dürfte es erheblich verzögern. Geplant war, die Gespräche möglicherweise schon Ende des Jahres abzuschließen. Daraus wird jetzt sicher nichts mehr.“