EU-Mercosur-Handelsabkommen auf der Zielgeraden

Nachdem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Handelskommissar Šefčovič jetzt doch in Montevideo beim Mercosur-Gipfel sind, könnte das Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten möglicherweise morgen schon zum Abschluss kommen. 

Dazu der niedersächsische SPD-Europaabgeordnete und Vorsitzende des EP-Handelsausschusses Bernd Lange:

„Angesichts der möglicherweise turbulenten Zeiten, die der Weltwirtschaft in naher Zukunft bevorstehen, wäre das  EU-Mercosur-Abkommen ein Hoffnungsschimmer und Lichtblick für die EU. Wir schaffen die größte Freihandelszone der Welt mit mehr als700 Millionen Menschen. Es würde nicht nur zusätzliche Exportmöglichkeiten bieten, sondern auch unsere politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit den Mercosur-Ländern weiter verankern. 

Aber natürlich gehört alles nochmal genau geprüft. Das Europäische Parlament wird die wirtschaftlichen Auswirkungen des Abkommens bewerten und es im Lichte unseres Engagements für Nachhaltigkeit und Arbeitnehmerrechte überprüfen, wobei auch der Beitrag berücksichtigt wird, den beispielsweise die Anti-Abholzungsverordnung zur Bewältigung unserer Klimasorgen leisten wird.

Die Vernunft sollte jetzt über die Emotionen siegen. Ich fordere daher alle auf, sich auf eine Diskussion einzulassen, die auf Fakten beruht. Auch wenn dieses Abkommen vielleicht nicht unseren höchsten Ambitionen und Erwartungen entspricht, bin ich der Meinung, dass die Konsequenzen eines Nichtzustandekommens die Unzulänglichkeiten eines unvollkommenen Abkommens wahrscheinlich bei weitem aufwiegen würden. Wir sollten dieses Abkommen nicht isoliert betrachten, sondern vielmehr als Symbol für unseren angestrebten Platz in der Welt.“