Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie hat über die Kommissionsvorschläge zum EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 abgestimmt. Der SPD- Europaabgeordnete Bernd Lange betonte: "Die Bedeutung der europäischen Forschungspolitik ist unumstritten. Die technologische Vorreiterrolle und die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union können nur durch eine gezielte und EU-weite Innovationsförderung gefestigt werden."

Horizont 2020 betrifft die zukünftige Förderperiode 2014-2020 und zielt darauf ab, durch exzellente Forschung und innovative Konzepte die Forschungs- und Innovationsfähigkeit in Europa zu stärken. Dabei stützt sich das Programm inhaltlich auf drei Säulen: Exzellente Forschung, Industrielle Führerschaft und Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen.

Ein vereinfachter Programmaufbau und vereinfachte Beteiligungsregeln sollen eine erhöhte Teilnahme an EU- Forschungsprojekten ermöglichen. Ferner soll durch eine gezielte Verbindung mit den EU- Strukturfondsmitteln eine gleichmäßigere regionale Verteilung der Projekte erzielt werden. "Der europäische Forschungsraum muss zügig an Attraktivität gewinnen, um eine Abwanderung von Spitzenkräften zu verhindern. Diesem Ziel soll zukünftig unter anderem durch verkürzte Abwicklungsprozeduren bei Forschungsprojekten und einer verstärkten und verbindlichen Förderung der KMU Rechnung getragen werden", begrüßte Bernd Lange.

Insbesondere lobte der industriepolitische Experte die industrieorientierte Komponente von Horizont 2020: "Die Industrie ist in der EU von gravierender Bedeutung, sind doch drei Viertel der europäischen Exporte Industrieerzeugnisse. Zudem schafft ein Arbeitsplatz in der Industrie gleich zwei zusätzliche Arbeitsplätze im dazugehörigen Zuliefer- und Dienstleistungsbereich. Um das wirtschaftliche Herzstück der EU bestmöglich zu stärken, muss unter Horizont 2020 die Innovation in der gesamten Wertschöpfungskette vorangetrieben werden."

"Da Horizont 2020 wesentlich mehr leisten muss als das vorherige Forschungsrahmenprogramm, muss einer Kürzung der EU- Forschungsmittel für 2014-2020 seitens des Rates und dort auch insbesondere der Bundesregierung unbedingt entgegengewirkt werden. Die EU-Wettbewerbsfähigkeit darf nicht aufs Spiel gesetzt werden", mahnte nachdrücklich Bernd Lange abschließend.