Zum Inhalt springen
Logo SPD EU Foto: SPD EU

15. Februar 2021: PM: Ngozi Okonjo-Iweala wird neue Chefin der Welthandelsorganisation

Schlagwörter
Ngozi Okonjo-Iweala wird heute voraussichtlich zur neuen Generaldirektorin der Welthandelsorganisation ernannt. Die renommierte Entwicklungsökonomin wird damit Nachfolgerin des Brasilianers Roberto Azevêdo. Bernd Lange, niedersächsischer SPD-Europaabgeordneter und Vorsitzender des Handelsausschusses im Europäischen Parlament:

"Ich freue mich sehr über die Ernennung von Ngozi Okonjo-Iweala zur neuen Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO). Diese Entscheidung ist ein Meilenstein. Sie ist nicht nur die erste Frau an der Spitze der WTO, sondern auch die erste Generaldirektorin aus Afrika. Beides war längst überfällig. Zu lange wurden die Interessen der Entwicklungs- und Schwellenländer nicht ausreichend berücksichtigt. Ihre Ernennung bietet die Chance, dieses Verhältnis neu zu justieren.“

„Gleichzeitig müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass es kein leichter Weg sein wird. Ngozi Okonjo-Iweala übernimmt die Organisation in der wahrscheinlich schwierigsten Zeit ihrer Geschichte und steht vor einer Herkulesaufgabe. Sie muss gleichzeitig Krisenmanagerin und Reformerin sein, um den regelbasierten Handel wieder auf die richtige Spur zu bringen. Außerdem haben wir aufgrund einer langjährigen Blockade der Personalentscheidung durch die vorherige US-Regierung wertvolle Zeit verloren. Anstelle der Handelskonflikte und des Protektionismus muss wieder der regelbasierte faire und nachhaltige Handel treten. Nicht gegeneinander sondern miteinander müssen wir die globalen Herausforderungen angehen. Dafür muss die WTO von Grund auf reformiert werden, um fit für die Zukunft zu werden. Die Reform des Mechanismus für Streitbeilegungen und die Rückkehr zu seiner Funktionsfähigkeit wird nicht einfach sein, aber ich erwarte eine viel produktivere Atmosphäre als in den vergangenen vier Jahren, um zu Lösungen zu finden. Außerdem besteht die Chance, das Thema Klima und Nachhaltigkeit stärker in den Vordergrund zu rücken. Auch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie müssen aufgegriffen werden: Wir müssen im Rahmen der WTO mehr in Sachen Digitalisierung und Gesundheit zusammenarbeiten. Auch wenn die Herausforderungen nicht zu unterschätzen sind, habe ich keinen Zweifel daran, dass sie das Zeug dazu hat, dem multilateralen und regelbasierten Handelssystem einen neuen Schub zu geben und der Game Changer zu werden, den wir brauchen. Sie ist genau die Richtige.“

„Ich bin fest davon überzeugt, dass Ngozi Okonjo-Iwealas umfangreiches Wissen, ihre beeindruckende bisherige Erfolgsbilanz und ihr innovativer Ansatz genau die Elemente sind, die wir brauchen, um das Vertrauen in das multilaterale System wiederherzustellen. Darüber hinaus schätze ich auch die Bedeutung, die sie der parlamentarischen Beteiligung beimisst, und freue mich auf eine fruchtbare Zusammenarbeit in dieser Hinsicht. Von Seiten des Europäischen Parlaments hat sie jegliche erdenkliche Unterstützung. Ich wünsche ihr viel Glück in diesen herausfordernden Zeiten und hoffe, sie bald im Europäischen Parlament begrüßen zu können."

Vorherige Meldung: SPD-Politiker Lange: EU muss Afrika Impfstoff liefern

Nächste Meldung: Handelsausschuss-Chef will keine EU-Aufträge mehr für AstraZeneca

Alle Meldungen