Wirtschaft wuchs 2021 unterdurchschnittlich, die Arbeitslosenquote sank überdurchschnittlich
Die Wirtschaftsleistung, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, stieg 2021 in Niedersachsen (preisbereinigt) um 1,7% und damit weniger stark als im Bundesdurchschnitt (+2,9%).
Die Arbeitslosenquote in Niedersachsen sank 2021 um 0,3 Prozentpunkte auf 5,5% und in Deutschland durchschnittlich um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7%. Die Zahl der Erwerbstätigen, die in Niedersachsen arbeiteten, blieb 2021 mit rund 4,12 Mio. Personen fast unverändert; der leichte Anstieg um 0,1% lag über dem Bundesdurchschnitt (+0,0%).
Die Zahl der (am Arbeitsort gezählten) sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg in Niedersachsen 2021 gegenüber dem Vorjahr um 1,4% (Deutschland: +1,4%), während die Zahl der Minijobs um 1,9% sank (Deutschland: 2,6%).

Ausgewählte Ergebnisse:

Bevölkerung wuchs 2021 durch Wanderungsgewinne
Die Bevölkerung in Niedersachsen wuchs 2021 um rd. 23.600 Personen (+0,3%). Damit blieb die Bevölkerungszahl über der 8 Millionen-Marke. Grund für diesen Zuwachs waren Wanderungsgewinne, die das Geburtendefizit von gut 23.500 Personen mehr als ausglichen. In Deutschland insgesamt stieg die Einwohnerzahl um 0,1%. [...]

Die Einnahmen des Landes und der Kommunen stiegen stärker als die Ausgaben
Die Einnahmen des Landes und der Kommunen stiegen 2021 in Niedersachsen um 9,3% gegenüber dem Vorjahr auf 7.537 Euro pro Kopf (Deutschland: 12,2% auf 8.276 Euro pro Kopf) und die Ausgaben um 5,1% (Deutschland: +5,5%). Der Finanzierungsüberschuss (mehr Einnahmen als Ausgaben) betrug in Niedersachsen 106 Euro pro Kopf (Deutschland: 98 Euro pro Kopf). Der Schuldenstand pro Kopf belief sich Ende 2021 in Niedersachsen auf 9.812 Euro und lag damit über dem bundesweiten Durchschnitt von 9.294 Euro pro Kopf.

Veränderungen bei verschiedenen Umweltaspekten, neu aufgenommene Daten zur Elektro-Mobilität
Der Trinkwasserverbrauch pro Kopf stieg in Niedersachsen im Trockenjahr 2019 gegenüber 2016 um 11 Liter auf durchschnittlich 138 Liter (Deutschland: 128 Liter).

Erneuerbare Energien deckten 2019 erstmals über die Hälfte (52,5%) der Stromerzeugung in Niedersachsen ab. Das war ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Prozentpunkte (Deutschland: 40,1%, +4,9 Prozentpunkte).

Der Anteil reiner Elektro-Pkw am Pkw-Bestand insgesamt Ende 2021 in Niedersachsen 1,4% und war damit geringfügig höher als im Bundesdurchschnitt (1,3%). Der Anteil an Neuzulassungen von reinen Elektro-Pkw an den Neuzulassungen von Pkw insgesamt lag 2021 in Niedersachsen bei 14,9% (Deutschland: 13,6%).

Aktuelle Entwicklungen im Jahr 2022:
Die wirtschaftliche Entwicklung im 1. Halbjahr 2022 war durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, Lieferengpässe und Preiserhöhungen belastet, während die Daten zur Erwerbstätig- und Arbeitslosigkeit eher für die weitere Entwicklung zu einem Markt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sprechen:

  • Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Niedersachsens stieg im 1. Halbjahr 2022 gegenüber dem 1. Halbjahr 2021 real um 1,1% (Deutschland: +2,8%).
  • Die Erwerbstätigenzahlen im 1. Quartal 2022 entwickelten sich positiv. Die Zahl der am Arbeitsort gezählten Erwerbstätigen in Niedersachsen stieg um 1,5% auf rund 4,13 Mio. Personen (Deutschland: +1,5%).
  • Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2022 in Niedersachsen bei 5,1% und damit 0,4 Prozentpunkte niedriger als ein Jahr zuvor (Deutschland: 5,2%; -0,5 Prozentpunkte).

Die ausführlichen Ergebnisse sind im Niedersachsen-Monitor zu finden. Die Broschüre ist für 15,50 € voraussichtlich ab Anfang 2023 beim Schriftenvertrieb des LSN erhältlich. Niedersächsische regionalisierte Daten sind in der LSN-Online-Datenbank abrufbar.

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