„Versende wie ein Milliardär“- Temu, Shein&Co
„Shoppe wie ein Milliardär“ lautet das Motto der Handelsplattform TEMU, aber eigentlich müsste es heißen: „Verkaufe wie ein Milliardär“.
Denn TEMU und Shein haben im letzten Jahr über 2 Milliarden Päckchen nach Europa geschickt und dieses Jahr soll sich die Zahl sogar nochmal verdoppeln.
Was hat das für Folgen?
Zunächst einmal, dass der Zoll bei dieser Warenflut gar nicht mehr hinterherkommen kann. Da kann nur ein minimaler Teil von kontrolliert werden. Deshalb muss als erstes die Zollfreigrenze von 150 Euro fallen - und zwar so schnell wie möglich. Ich begrüße deshalb den Vorschlag der EU-Kommission die Reform des Zollkodex vorzuziehen. Wir dürfen da keine weitere Zeit verlieren. Die derzeitige Regelung animiert dazu, Pakete von höherem Warenwert einfach zu stückeln und durch die schiere Warenflut kann auch nicht wirklich kontrolliert werden, ob in den Paketen wirklich auch das drin steckt, was deklariert worden ist.
Womit wir bei dem nächsten Punkt wären. Wer garantiert uns denn, dass bei den verschickten Produkten auch wirklich unsere Standards eingehalten werden? Stichproben belegen leider das Gegenteil. Wer zahlt eigentlich den Preis für die extrem billigen Produkte? Wir dürfen da nicht einfach weg sehen sondern müssen vielmehr genau hinsehen.
Will heißen: Solche Online-Marktplätze dürfen nicht zu black boxen werden, wir brauchen umfängliche Transparenz. Deshalb teile ich auch das Vorgehen der EU- Kommission TEMU im Rahmen des Digital Services Act genau unter die Lupe zu nehmen: Alle müssen sich an die gleichen Regeln und Standards halten und wenn das nicht der Fall ist, dann muss dagegen ohne Wenn und Aber vorgegangen werden. Nicht nur zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch weil es einen Wettbewerbsnachteil für die anderen Marktteilnehmer darstellt.
Wettbewerb ja, aber er muss fair sein, auch gerade im Interesse des lokalen Handels.
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