Auch Niedersachsen können auf Bayern herabblicken
Beobachtung im Europa-Viertel: Ein besonderes Büro hat Bernd Lange, Europaabgeordneter aus der Region Hannover.
Kolumne von Stefan Idel (NWZ)
Schloss Neuschwanstein bei Füssen kennt fast jeder. Aber „Neuwahnstein“? So wird in Brüsseler Parlamentskreisen spöttisch die Vertretung des Freistaats Bayern bei der Europäischen Union (EU) genannt. Der Grund: Die Villa, einst Sitz des Medizin-Instituts Pasteur, liegt im Herzen des EU-Viertels unweit des Europäischen Parlaments. Der Freistaat hat das kleine Schloss im Jahr 2001 erworben. Die Gesamtinvestitionen bis zur Eröffnung im September 2004 beliefen sich auf rund 30 Millionen Euro, heißt es. Der Europa-Abgeordnete Bernd Lange (69, SPD), Vorsitzender des mächtigen Handelsausschusses und Vorsitzender der Konferenz der Ausschussvorsitzenden, blickt nahezu täglich auf die Bayern hinab. Sein Büro liegt im 12. Stock des Parlamentsgebäudes. An seinem Ausblick auf die Stadtsilhouette ließ er nun eine Delegation der Landespressekonferenz (LPK) Niedersachsen teilhaben, die sich drei Tage lang in Brüssel informierte. Die Gäste zeigten sich nachhaltig beeindruckt.