Den Start der vorläufig letzten Verhandlungsrunde zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich am Dienstag, dem 2. Juni, kommentiert Bernd Lange, Mitglied der Brexit-Koordinierungsgruppe im Europäischen Parlament und Vorsitzender des Handelsausschusses:

„Jetzt geht es um alles. Wir stehen kurz vor dem Moment der Wahrheit: Wird sich die britische Regierung konstruktiv zeigen und in den vier Schlüsselbereichen der Verhandlungen bewegen? Wenn in den Fragen der Zusammenarbeit und Verfahren zur Streitbeilegung in einen künftigen Handelsvertrag bei Arbeitnehhmerrechten und Verbraucherschutzstandards, bei den gleichen Wettbewerbsbedingungen, in der Sicherheits- und Fischereipolitik in dieser Woche nichts erreicht wird, müssen wir uns auf einen ungeregelten, einen harten Brexit zum 1. Januar 2021 einstellen.“

“Die Corona-Pandemie sollte die Verhandlungspartner dazu drängen, eine Einigung zu erreichen. Sie darf im Falle eines Scheiterns nicht als Ausrede herbeigezogen werden. Denn diese Krise macht noch deutlicher, wie wichtig die Zusammenarbeit über Staatsgrenzen hinweg ist, zwischen den Mitgliedern der Europäischen Union und mit allen ihren Partnern.“

"Die Regierung des Vereinigten Königreiches scheint jedoch ganz bewußt mit einem Scheitern der Verhandlungen zu spielen und versucht, den Schwarzen Peter des Scheiterns der EU zuzuspielen. Fakt ist jedoch, dass die UK-Verhandler mit den Verweis auf ihre Souveränität die einfachsten Regeln für einen Handelsvertrag in Frage stellen und ablehnen."