Ende August fand im Europäischen Brotmuseum Ebergötzen ein Fachgespräch zu Landwirtschaftspolitik der EU statt. Geladen hatte die SPD-Politikerin und Landtagskandidatin Bärbel Diebel-Geries. Gekommen waren Landwirte aus der Region und der Europa-Abgeordnete Bernd Lange (SPD). Thema der Veranstaltung waren Gesetzesvorhaben der EU-Kommision zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Das klingt im ersten Moment harmlos, heißt aber konkret, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um 50 Prozent reduziert werden soll, in einigen Gebieten sollen die Mittel ganz verboten werden. Hier in der Region wären von dem Komplettverbot immerhin 56 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche betroffen. Roman Kupisch war bei der Tagung dabei und hat anschließend mit einigen der Anwesenden gesprochen.

Der Tagungsort für das Treffen von Politik und Landvolk war gut gewählt. Das Europäische Brotmuseum in Ebergötzen vereint in sich die beiden zentralen Anforderungen, die an die moderne Landwirtschaft gestellt werden. Zum einen soll sie der Aufgabe gerecht werden, einen idyllischen, artenreichen Naturraum zu pflegen – dafür steht die kleine Parkanlage in deren Mitte sich das Brotmuseum und die alte Mühle befinden. Zum anderen aber soll die Landwirtschaft nach wie vor ihrer ureigensten Aufgabe nachkommen, nämlich die Versorgung mit Lebensmitteln also bildlich gesprochen mit Brot. Aber längst geht es nicht mehr nur um Brot. In Teilen der Landwirtschaft geht es um unvorstellbar große Mengen an Schlachtvieh und eine industrielle Produktion für die internationalen Getreidebörsen. Die EU-Kommission reagiert darauf mit einem generellen Pestizid-Verbot. Für die Landwirte in der Region ist das eine Stumpfe Waffe, aber eine die erhebliche Schäden anrichtet. In bestimmten Gebieten Pestizide ganz zu verbieten birgt erhebliches Konfliktpotential. Dennoch zieht der EU-Abgeordnete Bernd Lange (SPD) eine positive Bilanz von dem Treffen.