In einer Videokonferenz mit Pulse of Europe Goslar hat sich der Bernd Lange (SPD), Mitglied des Europäischen Parlamentes, deutlich für eine gemeinsame europäische Energiepolitik ausgesprochen.

Lange, unter anderem Vorsitzender des Handelsausschuss, bedauerte, dass die europäischen Länder jahrelang separiert voneinander ihre Energiepolitik verfolgt und eng national gedacht hätten. Aufgrund des Krieges und der entstehenden Handelskonflikte, sei jetzt die Bereitschaft gewachsen, Interessen gemeinsam zu vertreten. Die bisherigen nationalen Haltungen müssten sich "fundamental ändern". Lange nannte dafür eine gemeinsame Einkaufspolitik und die Bereitschaft, zentral in den Energiepreis einzugreifen, um so eine Begrenzung des Anstiegs zu erreichen.

Für ihn stände es außer Frage, dass es seit dem Krieg zu Preiserhöhungen gekommen sei, die weder die Nachfrage noch das Angebot abgebildet hätten. An Finnland, einem Muster an Transparenz hinsichtlich wirtschaftlicher Daten, könne man diesen Mitnahmeeffekt klar nachvollziehen.

Angesprochen auf die bisherige Politik, bekannte sich Lange zur Formel "Wandel durch Handel" unterstrich aber, dass sich die Voraussetzungen dafür deutlich geändert hätten und man zu einem neuen Verständnis kommen müsse.

Der Europaabgeordnete sieht nicht, dass mit Putin eine neue Kooperation möglich werden wird. Er setzt auf einen Regierungswechsel in Russland - aber: Trotz der Sanktionen, Bernd Lange verwies auf die entsprechenden sechs Pakete der EU, werde man sehr viel Geduld aufbringen müssen. [..]