Ich hatte die große Ehre die Wanderausstellung von Felix Nussbaum "Unterwegs mit Felix Nussbaum – Eine deutsch-belgische Künstlerbiographie im Schatten von Krieg, Verfolgung und Exil" in der Landesvertretung Niedersachsen in Brüssel zu eröffnen.

Der Maler Felix Nussbaum, 1904 in Osnabrück geboren, 1944 in Auschwitz ermordet, floh vor den Nazis und flüchtete ins Exil nach Belgien. Von 1935 bis 1944 lebte und malte er in Brüssel. Sein Leben war geprägt von Krieg und Verfolgung. Themen, die sich auch in seinen ausdrucksstarken Gemälden widerspiegeln. Die traurige Aktualität des Krieges in der Ukraine verleiht seinen Werken eine besondere Relevanz und lädt dazu ein, über die Auswirkungen von Gewalt und Unterdrückung nachzudenken.

Die Wanderausstellung präsentiert 20 Werke von Felix Nussbaum in Originalformaten als Reproduktionen und bietet die Möglichkeit, ihn und seine faszinierende Künstlerbiographie zu entdecken. Sie ist eine Gelegenheit, sich mit Fragen der Menschlichkeit, des Überlebens und der Hoffnung auseinanderzusetzen, die in seinen Gemälden zum Ausdruck kommen.

In den 1930er und 1940er Jahren malte Nussbaum im ausdruckstarken Stil der Neuen Sachlichkeit das Leid von Krieg, Verfolgung und Exil. Seine Zeit in Belgien, in der Rue Archimède zwischen Rond-Point Schuman und Square Ambiorix, inspirierte ihn zu mehr als der Hälfte seiner eindrücklichen Werke. Ein zentrales Thema seiner Bilder war der immer näher rückende Krieg im besetzten Belgien. Das letzte große Ölgemälde aus dem Sommer 1944 nannte Felix Nussbaum selbst "Triumph des Todes" – Skelette tanzen hier in einer Trümmerlandschaft. Eine besondere Erwähnung verdient dabei das Gemälde "Der Flüchtling" aus dem Jahr 1939, das in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zu sehen ist und eine Kopie davon hängt sogar in Brüssel im EU-Parlament. In seiner Heimatstadt Osnabrück befindet sich das Felix-Nussbaum-Haus, in dem weitere zahlreiche seiner Gemälde ausgestellt sind.