EU-Lieferkettengesetz: Konsum mit besserem Gewissen?

Deutschland hat es schon, jetzt zieht die EU nach – mit einem Gesetz, das weltweit für bessere Arbeitsbedingungen sorgen soll. Einigen hat das aber viel zu lange gedauert.
Rana Plaza hat die Welt aufgerüttelt: Vor knapp neun Jahren, am 24. April 2013, stürzte das achtstöckige Fabrikgebäude in der Nähe von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka ein. 1.135 Menschen wurden getötet, Tausende verletzt – die meisten Opfer waren Textilarbeiterinnen. Der fürchterliche Unfall hat drastisch gezeigt, unter welchen Umständen in manchen Billiglohnländern Ware gefertigt wird.
Damit will die EU jetzt Schluss machen. Man könne zwar Systeme in anderen Ländern nicht verändern, sagt der Europaabgeordnete Bernd Lange (SPD), "aber man kann den Spielraum nutzen, um Risiken zu minimieren, vernünftig Lohn zu zahlen, Umweltverschmutzung zu mindern – das kann man garantieren als Unternehmen. Da brauchen wir in der Tat den europäischen Ansatz." Das Ziel: weltweite Lieferketten robust und fair gestalten und dabei innerhalb der EU für Wettbewerbsgleichheit sorgen.[...]