Bernd Lange: "Gut für das Vereinigte Königreich, gut für Europa, gut für Niedersachsen"

Bei den Wahlen zum britischen Unterhaus hat die Labour-Partei um ihren Vorsitzenden Keir Starmer die absolute Mehrheit erreicht.  Dazu der niedersächsische SPD-Europaabgeordnete, Vorsitzendes des EP-Handelsausschusses und Co-Vorsitzende der Kontaktgruppe des Europäischen Parlaments zum Vereinigten Königreich:

"Zunächst einmal geht mein Glückwunsch an Keir Starmer und unsere Freundinnen und Freunden von Labour für diesen historischen Erfolg. Die britischen Wählerinnen und Wähler haben der Tories-Regierung die rote Karte gezeigt. Die Zeichen stehen jetzt auf Wandel. Und das sind auch beste Voraussetzungen für die zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Auch wenn wir während der Amtszeit von Rishi Sunak wieder in ruhigere Fahrwasser gekommen sind, wurde vor allem von Boris Johnson mit seinen taktischen Spielchen sehr viel Glas zerschlagen und Vertrauen ist verloren gegangen. 

Die Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich werden allein schon aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit immer ganz besonders sein und genau bei dem, was uns verbindet sollten wir jetzt anknüpfen. Wir haben jetzt die Chance auf den Reset-Knopf zu drücken. Allerdings ohne naiv zu sein, da sich auch Keir Starmer innerhalb bestimmter innenpolitischer Leitplanken bewegen muss und wird. Aber wir müssen das Rad auch nicht neu erfinden, sondern auf Grundlage des einzigartigen Handelsabkommens, das wir mit dem Vereinigten Königreich haben, konstruktive Lösungen für die noch vorhandenen Probleme bei der Umsetzung und eine weitere Vertiefung des Verhältnisses erarbeiten. Wenn das auf einer kontinuierlich vertrauensvollen Basis geschieht, dann können wir eine ganz neue Ära der gegenseitigen Beziehungen starten.

Aufgrund der globalen Herausforderungen wäre es auch fatal und auch unverständlich, wenn wir das nicht endlich hinbekommen würden.

Ein solcher Neustart wäre auch gut für Niedersachsen, das seit jeher sehr enge Verbindungen zum Vereinigten Königreich hat. Die in Folge des Brexits aufgetretenen Probleme bei der Neuausrichtung der Handelsbeziehungen könnten gemeinsam angegangen werden, so dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Niedersachsen und dem Vereinigten Königreich wieder auf ein neues Level gehoben werden können."