Zwischen der EU und Südamerika könnten die Verhandlungen zum Mercosur-Abkommen bald weitergehen. Für europäische Rinderhalter birgt das Abkommen Risiken. Zahlen liefert eine Folgenabschätzung aus London.

Der Regierungswechsel in Brasilien weckt in der Europäischen Union neue Hoffnungen auf ein Handelsabkommen mit den vier südamerikanischen Mercosur-Staaten. Zuletzt sprachen sich die EU Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen, der EVP-Abgeordnete Manfred Weber und Bernd Lange, Vorsitzender des Haushaltsausschusses im EU-Parlament, für eine Fortsetzung der Verhandlungen aus.

Vom Mercosur-Abkommen erwartet die EU-Kommission geostrategische und wirtschaftliche Vorteile. So könnten die Folgen der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs besser abgemildert und der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit beschleunigt werden. Dass es für alle Betroffenen nur Vorteile gibt, passiert jedoch selten. Insbesondere Rinderhalter in der EU könnten das Nachsehen haben. Eine Nachhaltigkeitsprüfung der London School of Economics and Political Science von Dezember 2020 beleuchtet die Auswirkungen des geplanten Abkommens. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Rinderhaltung in Europa und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. [...]