Am 1. Oktober beginnt die Testphase für den europäischen CO2-Grenzausgleich. In den Unternehmen laufen die Vorbereitungen – doch zahllose Fragen sind noch ungeklärt.

Am 1. Oktober ändert sich für viele europäische Unternehmen jede Kalkulation: der CO2-Grenzausgleich geht in die Testphase. Importeure von Stahl, Aluminium, Düngemitteln und einer Reihe weiterer Produkte sind ab dann verpflichtet, Angaben über den CO2-Fußabdruck der von ihnen eingeführten Waren zu machen.

Der CO2-Grenzausgleich ist eines der ehrgeizigsten klimapolitischen Projekte der EU. Mit dem „Carbon Border Adjustment Mechanism“ – in Brüssel kurz CBAM genannt – wollen die Europäer ihre Klimaschutzbemühungen vor Importen aus Drittstaaten schützen, in denen Klimaschutz weniger konsequent verfolgt wird.

Die Grundidee ist einfach: Wer Waren aus Ländern einführt, in denen es keinen Emissionshandel (ETS) wie in der EU gibt, zahlt ab 2026 einen Aufschlag und und gleicht damit theoretisch den europäischen CO2-Preis aus. Damit will Brüssel verhindern, dass in Europa produzierte Waren einen Kostennachteil gegenüber Produkten aus anderen Teilen der Welt haben. [...]

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist der EU-Bürokratieaufwand schon jetzt hoch, sagt Bernd Lange, SPD-Abgeordneter im Europaparlament. Bislang sei von dem KMU Entlastungspaket, das Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer letzten Rede zur Lage der Union angekündigt hat, noch nicht viel angekommen. [...]