Der amerikanische Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi haben sich in Südkorea auf eine Annäherung im Handelskonflikt geeinigt. Diese soll u.a. das Aussetzen der chinesischen Exportkontrollen für erst einmal ein Jahr beinhalten.

Dazu der niedersächsische SPD-Europaabgeordnete und Vorsitzende des EP-Handelsausschusses Bernd Lange:

„Auch wenn die Details noch nicht wirklich klar sind, ist es schon mal ein ganz wichtiges Signal, dass die USA und China eine weitere Eskalation des Handelskonflikts vorerst abgewendet haben. Das ist gerade für die EU und unsere Unternehmen, die obwohl nicht persönlich beteiligt, praktisch mit in Geiselhaft genommen wurden, von zentraler Bedeutung. Chinas Exportkontrolle für kritische Rohstoffe vom 9. Oktober 2025 wird für ein Jahr ausgesetzt; das sollte für alle gelten und die 50-Prozent-Eigentumsbegrenzung für Unternehmen von chinesischen Mutterkonzernen hinsichtlich möglicher Sanktionen der USA wird für ein Jahr ausgesetzt, dies sollte für den Fall Nexperia gelten. Damit gibt es eine Atempause für die europäische Industrie und eigene Gestaltungsaufgaben liegen jetzt auf dem Tisch. Für Volkswagen und die Zulieferer in der Automobilindustrie ist damit ein Produktionsstopp wahrscheinlich vom Tisch. Aber jetzt gilt auch hier zu diversifizieren.

 

Zudem gibt es auch zwei Erkenntnisse aus dem heutigen Ergebnis. Erstens müssen wir endlich unsere strategische Souveränität eigenständig weiter entwickeln, um nicht zum Spielball der anderen zu werden, die diese Abhängigkeit als handelspolitische Waffe nutzen. 

Zweitens zeigt es, dass es durchaus auch möglich ist, wenn man sein ganzes wirtschaftliches Gewicht in die Waagschale wirft und einen klaren Kurs fährt, die eigene Interessen durchsetzen kann.“