Die EU-Abgeordnete Delara Burkhardt will gegen Fast Fashion vorgehen – einem Modell, das in einer sozial-ökologischen Zukunft keinen Platz hat. Für die Transformation der Textilindustrie gibt es aber noch große Hürden.

[...] Wie weit die Textilindustrie von einer sozialen und ökologischen Zukunftsfähigkeit entfernt ist, zeigen einige Zahlen: In Europa liegt der Sektor, gemessen an den negativen Auswirkungen auf Umwelt und Klimawandel, auf Platz 4, hinter den Sektoren Lebensmitteln, Wohnraum und Mobilität. Der Großteil des Verbrauchs fällt außerhalb der EU an. Laut einer Studie der gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission entfallen 76 Prozent der Treibhausgasemissionen auf Regionen außerhalb Europas. Für Wasser- und Landnutzung liegt der Wert bei über 90 Prozent. Auch die soziale Komponente macht sich im EU-Ausland bemerkbar: Unter den schädlichen Einkaufspraktiken der großen Handelsmarken leiden die zumeist weiblichen Arbeiterinnen am Anfang der Lieferkette. Es sei Zeit für ein EU-Gesetz gegen schädliche Praktiken in der Textilbranche, forderte daher am Montag der Vorsitzende des Handelsausschusses des EU-Parlaments, Bernd Lange (SPD/S&D).