Wie können EU-Konzerne russisches Gas bezahlen, ohne gegen Sanktionen zu verstoßen? Bei den Rechnungen Ende Mai greift erstmals die Anordnung von Kremlchef Putin: Gas nur gegen Rubel. Wie lösen die Versorger das Problem?

Bislang haben die europäischen Energiekonzerne den Zahlungsverkehr zumeist über ihre nationalen Hausbanken abgewickelt. Nun müssen sie ein Konto bei der Gazprombank eröffnen, die bisher von den EU-Sanktionen ausgenommen blieb. Aber man zahle im Einklang mit den Sanktionen, sind auch die deutschen Versorger überzeugt, die dazu im engen Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium stehen. [...]

Schwieriges Konstrukt für die Zahlungen

Was dann geschieht, ist bisher etwas nebulös. Im Kern handle es sich um ein Konstrukt von mindestens zwei Konten, sagt der SPD-Europaparlamentarier Bernd Lange. Wichtig ist dabei nur, so der Vorsitzende des Handelsausschusses, dass die Rechnungsstellung und die Zahlung weiterhin in Euro erfolge. "Wieweit dann dort getrickst wird, um den Rubel stabil zu halten, entzieht sich unseren Einflussmöglichkeiten", sagt Lange.

Einige Gasimporteure wie der italienische Energiekonzern Eni eröffneten neben einem Euro-Konto auch eines in Rubel bei der Gazprombank. Angeblich widerspreche das nicht den EU-Sanktionen.[...]