Handelsabkommen stärken Arbeitsplätze und nachhaltige Entwicklung

Mein Artikel im Vorwärts:
Wir leben in einer globalisierten Welt, und die niedersächsische Wirtschaft ist stark vom Handel, von Import und Export geprägt. Allein im verarbeitenden Gewerbe haben wir eine Exportquote von 45 Prozent und sind auf stabile Märkte angewiesen.
Am 6. Dezember 2024 ist das EU-Mercosur-Abkommen in Montevideo unterschrieben worden. Durch das Abkommen mit den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay schaffen wir die größte Handelszone der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen.
Die EU und der Mercosur setzen mit der Öffnung ihrer Märkte ein wichtiges Zeichen für offenen und fairen Handel. Der Abschluss des Abkommens fällt in eine Zeit, in der die Weltwirtschaft von Unsicherheit geprägt ist. Zunehmende Handelshemmnisse, ein weiterer möglicher Konflikt zwischen den USA und China und auch mögliche illegale Zölle der USA auf europäische Waren könnten die Weltwirtschaft erheblich destabilisieren. In diesem globalen Zusammenhang braucht die europäische Wirtschaft starke und zuverlässige Partner in aller Welt, um eine Art Sicherheitsnetz aus Handelspartnern aufzubauen und Lieferketten zu diversifizieren.
Das Mercosur-Abkommen schafft neue Perspektiven und Stabilität für Industrie und Landwirtschaft. Zölle auf Kraftfahrzeugteile, auf Kraftfahrzeuge und im Maschinenbau fallen weg. Die Wirtschaft in Niedersachsen könnte durch das Abkommen neue Märkte erschließen. Güter im Wert von einer Milliarde Euro wurden 2023 in die Mercosur-Staaten ausgeführt. Dabei handelte es sich besonders um Stahlprodukte, Maschinen, Fahrzeugteile und Motoren sowie Düngemittel. Dem standen Einfuhren von 1,3 Milliarden Euro gegenüber – hauptsächlich Tierfutter und Rohstoffe.
Das weit fortgeschrittene Abkommen mit Mexiko könnte zudem besonders für Exporte der niedersächsischen Landwirtschaft weitere Perspektiven eröffnen.
Das Europäische Parlament wird die wirtschaftlichen Auswirkungen des Mercosur-Abkommens bewerten und es im Lichte unseres Engagements für Nachhaltigkeit und Arbeitnehmerrechte überprüfen. Zur endgültigen Abstimmung könnte es im ersten Halbjahr 2026 kommen. Das Parlament ist das entscheidende Gremium für die Annahme oder Ablehnung des Abkommens.
Ich stehe für faire und stabile Partnerschaften. Mir ist es wichtig, zu betonen, dass das Abkommen nicht nur ein Forum des Dialogs, sondern auch einen rechtlichen Rahmen für die Durchsetzung verbindlich vereinbarter Verpflichtungen bietet. Dies ist unsere Chance, globale Herausforderungen in maximal enger Kooperation gemeinsam anzugehen.