Presseinfo des Betriebs Abfallwirtschaft Nienburg:
EU-Parlamentarier Bernd Lange (SPD) beim Besuch in Nienburg: „Nicht an bewährten Strukturen rütteln“

Nienburg. Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Nienburg haben mit dem BAWN einen ebenso kompetenten wie fairen Partner an ihrer Seite – und zwar nicht nur im nationalen, son-dern sogar im europäischen Vergleich. Diesen Eindruck ge-wann der EU-Parlamentarier Bernd Lange (SPD) bei einem Besuch in der BAWN-Zentrale in der Krähe.

Das langjährige Mitglied des EU-Parlaments ließ sich von BAWN-Vorstand Frido Dieckmann, dessen Stellvertreter Arne Henrik Meyer und Thomas Schwarz, dem Vorsitzenden des BAWN-Verwaltungsrates, über die Abfallwirtschaft im Landkreis Nienburg, die Situation des BAWN und über aktuelle Herausforderungen für den Betrieb informieren.
Frido Dieckmann nannte einige Eckpunkte: Der BAWN setzt mit seinen rund 60 Mitarbeitern im Jahr rund 12,6 Millionen Euro um und regelt die Erfassung und Verwertung sämtlicher Abfälle aus dem Kreisgebiet – im Jahr rund 87 000 Tonnen. Neben ökologischen Gesichtspunkten fühle man sich vor allem Bürgernähe und Verlässlichkeit verpflichtet, „und das bedeutet auch Gebührenstabilität“, so Dieckmann. Trotz rasant steigender Energiekosten habe man dieses Ziel nicht nur zehn Jahre lang erreicht – in diesem Jahr sei es sogar möglich geworden, die Gebühren spürbar zu senken.
BAWN-Vize Meyer umriss kurz, wie das möglich war: Besonders bewährt habe sich die Einführung einer mit Satellitennavigation gekoppelten Dispositionssoftware. Sie ermöglichte nicht nur den optimierten Zuschnitt der Abfuhrtouren; die Software, die unter anderem die Bordrechner der BAWN-Fahrzeuge und die Zentrale in der Krähe miteinander verbindet, erlaubt auch, jeden Fahrer auf jedem Lkw für jede Route einzusetzen. Über die Software sei der BAWN hoch flexibel, die Rüstzeiten der Lkw wurden deutlich verkürzt, die ohnehin hohe Zuverlässigkeit weiter gesteigert. Das führe bei sinkenden Kosten zu höherer Kundenzufriedenheit. Und – nicht selbstverständlich bei technischen Neuerungen – die Mitarbeiter stünden voll hinter dem Projekt.
Mit dem Einsatz dieser Softwarelösung gehört der BAWN bundesweit zu den Vorreitern in der Abfallwirtschaft, gilt für viele Kommunen als beispielgebend. Aber noch in anderer Hinsicht machte der vergleichsweise kleine Entsorgungsbetrieb von sich reden: Neben der von den Bürgerinnen und Bürgern seinerzeit ausdrücklich begrüßten Übernahme der Wertstoffabfuhr (gelbe Säcke) durch den BAWN nannte Frido Dieckmann insbesondere die Einführung der Altpapiertonne. „Damals mussten wir schnell reagieren, um zu verhindern, dass sich private Anbieter die Rosinen herauspicken und die Bürger am Ende die Zeche zahlen mussten“, so Dieckmann.
Die Altpapiererfassung regelt der BAWN zweigleisig: Einerseits direkt über die Altpapiertonne; zum anderen über seine Großcontainer, mit denen die Vereine Altpapier sammeln können. Davon profitieren die Menschen im Landkreis ebenso wie die Vereine, verdeutlichte Verwaltungsratsvorsitzender Thomas Schwarz: „Das Geld, das den Vereinen für die Altpapiererfassung mittels BAWN-Containern zur Verfügung gestellt wird, entspricht annähernd der Sportförderung durch den Landkreis. Das ist schon eine ganze Menge.“
Angesichts dieser durchaus positiven Einschätzung der Situation der Abfallwirtschaft im Landkreis appellierten die Redner übereinstimmend an die Politik, die Position der öffentlich-rechtlichen Entsorger nicht zu schwächen.
Das sah Bernd Lange offenbar genauso: Es sei ein Irrglaube, dass der Markt schon alles richten werde, sagte der Abgeordnete und verwies auf nach Privatisierungen massiv gestiegene Entsorgungskosten in Großbritannien. Zudem hätten die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger eine wichtige Aufgabe der Daseinsvorsorge zu erfüllen, „das muss noch in einige Köpfe“. Europa müsse beim Schutz bewährter Strukturen der Daseinsvorsorge zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger „klare Kante“ zeigen.

BAWN LK NI April