Pressemitteilung: Einigung auf EU-Instrument für faire öffentliche Ausschreibungen - „Gleichbehandlung sicherstellen“

Chinesische Firmen beteiligen sich in der EU regelmäßig an öffentlichen Ausschreibungen. In China ist der Zugang für europäische Firmen meist versperrt. Das Instrument für das internationale Beschaffungswesen soll Chancengleichheit in diesen und anderen, ähnlichen Situationen schaffen. Das Europäische Parlament fordert schon länger einen härteren Kurs gegenüber protektionistischen Staaten. Seit 2019 wird an einer Neuauflage gearbeitet.
Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses und Leiter des Verhandlungsteams des Europäischen Parlaments:
„Wir
erweitern unser Instrumentarium in der EU, um entschiedener gegen
Diskriminierung europäischer Unternehmen im Ausland vorgehen zu können.
Die Botschaft ist klar: Fairer Marktzugang muss auf Gegenseitigkeit
beruhen. Es kann nicht sein, dass manche Staaten praktisch nur
Unternehmen und Input aus dem eigenen Land zulassen, aber völlig frei
auf dem europäischen Markt agieren - oder es europäischen Unternehmen
unmöglich machen, an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen. Wir
wollen den europäischen Markt nicht abschotten, sondern vielmehr eine
Gleichbehandlung unserer Unternehmen im Ausland sicherstellen.
In
Zukunft stehen zum Beispiel im Bereich der Energiewende in Deutschland
und Europa große Projekte an – wer sich an diesen beteiligen will, darf
zuhause nicht willkürlich unsere Unternehmen diskriminieren – sonst
drohen entweder ein Ausschluss vom Vergabeverfahren oder eine gezielte
Abwertung von Geboten.
Die Einigung ist für das
Europäische Parlament, aber auch für die EU als Ganzes, ein Erfolg: Wir
haben ein Instrument geschaffen, mit dem wir in Zukunft einen effektiven
Hebel haben, um andere Länder an den Verhandlungstisch zu bringen und
ihre Beschaffungsmärkte zu öffnen.“
Nach diesem Abschluss der
Trilog-Verhandlungen werden der Handelsausschuss und das Plenum des
Europäischen Parlaments in den kommenden Wochen final über die
Verordnung abstimmen, bevor das neue EU-Instrument für internationales
Beschaffungswesen genutzt werden kann.