Das EU-Parlament befindet sich offiziell noch in der Sommerpause. Zum Start im September hat Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses, eine volle To-Do-Liste: Das EU-Lieferkettengesetz wird konkreter, der Vorschlag der EU-Kommission für ein Vermarktungsverbot von Produkten aus Zwangsarbeit wird erwartet. Im Dezember wird der Handelsausschuss nach Taiwan reisen. Mit Lange sprachen Amelie Richter und Till Hoppe.

Herr Lange, beschert die geopolitische Lage der Handelspolitik neuen Schub?

Absolut. Auch im Europaparlament beobachte ich bei Kolleginnen und Kollegen, die zuletzt im handelskritischen Mainstream mitgelaufen sind, dass die Frage stabiler, widerstandsfähiger, Beziehungen zu Ländern eine größere Bedeutung bekommen hat.

Im Lichte der Entwicklungen in den vergangenen Wochen wird ein bilaterales Investitions- und vielleicht Handelsabkommen mit Taiwan immer attraktiver. Das EU-Parlament fordert das bereits seit längerem, es bewegt sich aber nichts. Woran hakt es?