Es ist ein schlimmer Verdacht für viele Verbraucher in Deutschland: Wenn sie ein neues Hemd, Schuhe oder bloß eine Packung Kakao kaufen, ist die Ware womöglich ganz oder teilweise in Zwangsarbeit hergestellt. In der westchinesischen Provinz Xinjiang zum Beispiel. Von dort stammt ein Fünftel der weltweiten Baumwollproduktion, geerntet oft von brutal unterdrückten Uiguren, die in Lagern zur Arbeit gezwungen werden. Textilien, die aus dieser Baumwolle hergestelltwerden, können über internationale Handelsketten auch nach Deutschland gelangen. Verbraucher als unfreiwillige Komplizen der Unterdrücker? Damit soll bald endgültig Schluss sein: In Deutschland und den anderen EU-Staaten werden Produkte aus Zwangsarbeit komplett verboten. [...]

Die Palette ist breit: „Die blauen Einweghandschuhe, wie sie bei uns verkauft werden, stammen weltweit zu 60 Prozent aus Malaysia -und werden dort zu einem guten Teil in Zwangsarbeit hergestellt", sagt der Europaabgeordneteund Handelsexperte Bernd Lange (SPD). Er nennt als verdächtige Ware auch Zuckerrohr aus Guatemala und Honduras. Kaffeeproduzenten in Brasilien setzen auf Sklavenarbeit, ähnliche Probleme gibt es bei Kakao etwas aus dem Westen Afrikas, Tee unter anderem aus Indien oder Bauholz. Und besonders häufig im Textilbereich. [...]